Schule am Weserbogen
LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Was mögen Schnecken am liebsten?

Klasse 5a macht ein Schneckenexamen im Biologiezentrum im Gut Bustedt

Gleich  zu Schulbeginn stiegen wir in unseren Bus und den Skudo, die uns nach Hiddenhausen zum Biologiezentrum Gut Bustedt brachten. Dort angekommen verließen wir erwartungsvoll die Fahrzeuge und standen vor einem Problem. Wie sollten wir  nur Chantal und Malik  in ihren Rollstühlen die Treppe zur Eingangstür hochbekommen? Bei einem Brand in den Osterferien auf dem Gut  wurde die Rampe aus Holz ein Opfer der Flammen. Doch die Rettung nahte in Form von 4 starken Männern. Die trugen beide Rollstühle die Stufen hoch.

Im „Grünen Klassenzimmer“ angekommen begrüßte uns Frau Fischer-Riepe mit einem Feuersalamander. Jeder durfte ihn einmal über seine Hand laufen lassen.

Endlich holte Frau Fischer-Riepe die Schnecken aus einer Tierbox, die wir dann mit viel Interesse beobachteten.

Frau Fischer-Riepe erklärte uns, dass die Schnecken mit ihren oberen beiden Fühlern sehen und mit den unteren beiden fühlen können. Dann zeigte sie uns die Nase, das Atemloch, der Schnecken. Das war gar nicht da, wo wir es erwartet haben, sondern es befand sich zwischen Schneckenhaus und Kriechsohle. Es war gerade geöffnet und wir konnten sehen, wie die Schnecke atmete. Der Mund der Schnecke, erfuhren wir weiter, sitzt an der Kriechsohle.

Schnecken haben keine Zähne und trotzdem können sie vom Salatblatt oder anderen Dingen „abbeißen“. Dafür benutzen Schnecken ihre Raspelzunge, die man Radula nennt.

Schnecken sind Zwitter, erklärte uns Frau Fischer-Riepe. Wenn sich zwei Schnecken mögen, dann legen sie ihre Kriechsohlen aneinander und schießen einen Liebespfeil ab. Schnecken vermehren sich durch Eier. Eine Schnecke kann bis zu 200 Eier legen. Dafür gräbt sie ein Loch mit ihrem Fuß in die Erde, in das sie die Eier legt. Wenn die Schnecken aus den Eiern kriechen, sind sie noch ganz  klein. Wenn sie größer werden, muss auch das Schneckenhaus wachsen. Deshalb fressen sie kalkhaltige Nahrung. Aus dem Kalk wird dann unten am Haus ein neuer Ring angebaut, der sogenannte Wachstumsring der Schnecke. Wer wollte, durfte die Schnecke auf die Hand nehmen. Das fühlte sich glieberig, schleimig und kalt an.

Nach soviel Input hatten alle großen Hunger und wir haben gefrühstückt

Danach verteilte Frau Fischer- Riepe Plastikdosen zum Schneckensammeln. Und es ging in zwei unterschiedlichen Gruppen in den Wald. Wilken, unser Adlerauge, entdeckte schnell zwei Schnecken, die an Baumstämmen klebten. Ralf fand eine dicke Weinbergschnecke im Gebüsch. Eine schöne, rot und braun gemusterte Schnecke entdeckte Alan in der Nähe des Baches. Und Adriano fand eine winzige Babyschnecke. Kim zeigte Merlin eine kleine Schnecke auf dem Waldboden, die er in seine Sammeldose legte. Mukaddes mochte keine Schnecken anfassen.

Zurück im Klassenraum wurde es interessant, denn wir haben in Gruppen Experimente mit den gefundenen Schnecken gemacht. Die erste Gruppe musste herausfinden, ob die Schnecke sich verletzt, wenn sie über ein Messer kriecht. In der Gruppe 2 wurde eine Balancierstrecke aus Strohhalmen aufgebaut und die Schnecken dabei  beobachtet, ob sie darauf balancieren können. Die Gruppe 3 sollte herausfinden, was Schnecken am liebsten fressen und  sie mussten allerlei Lebensmittel, wie Äpfel, Salat, Tomate schneckengerecht klein schneiden und sogar einen Brei für die Schnecken anrühren.

Und das haben wir herausgefunden: Schnecken werden durch ihre Schleimspur geschützt und können sich nicht verletzen, wenn sie über ein Messer kriechen. Schnecken können über einen Strohhalm balancieren, weil sie sich mit ihrer Kriechsohle am Strohhalm festhalten können. Leider hatten unsere Schnecken keinen Appetit und wir konnten nicht feststellen, was ihre Lieblingsspeise ist.