Schule am Weserbogen
LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung

Mit ihrer sprechenden Taste kann Emma sagen, dass sie „weiter“ schaukeln möchte.

Unterstützte Kommunikation

 

Unterstützte Kommunikation: Für wen?

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich mitzuteilen und mit seiner Umwelt in Kontakt zu treten. Die Möglichkeiten des Einzelnen, dieses zu tun, können sehr verschieden sein:

Jessica spricht mit ihren Augen. In ihnen kann jemand, der Jessica gut kennt, lesen, ob ihr etwas gefällt, ob sie gerade gut oder schlecht gelaunt ist, wie ihr das Mittagessen heute schmeckt, … . Jessica besitzt zwei sprechende Tasten, auf der kurze Nachrichten aufgenommen werden können. So kann Jessica jedem in der Klasse „Guten Morgen“ sagen, zu Hause von der Schule erzählen und umgekehrt in der Schule von zu Hause berichten. Manchmal hat sie auch Kommentare auf ihren Tasten wie: „Super“ und „Oh, nein!“. Damit kommentiert sie Gespräche und Dinge, die um sie herum geschehen. Die Lehrerinnen und auch ihre Eltern können nicht einschätzen, ob Jessica die Aussagen auf ihren sprechenden Tasten wirklich versteht, aber seitdem sie die Tasten benutzt, wird sie von ihren Mitschülern viel häufiger angesprochen, oft sind die Kommentare lustig, dann lachen alle gemeinsam und Jessica ist einfach mehr „mittendrin“ als nur „dabei“. Jessica ist aufmerksamer und interessierter geworden.

 

 

Kommunikationsmappe

Timo benutzt eine Kommunikationsmappe. Auf ihren Seiten sind Symbole angeordnet, die Timo auswählen kann. Timo kann auch einige Gebärden. Die werden aber leider nur von wenigen Personen verstanden. Zusätzlich zeigt er auf Gegenstände und Bilder, setzt seine Mimik und Gestik ein, um sich verständlich zu machen. Oft wird er verstanden, aber nicht immer.

Für Lena ist das Sprechen sehr anstrengend und dann klingt die mühsam hervorgebrachte Lautsprache so undeutlich, dass sie von fast niemandem verstanden wird. Auch nicht, wenn Lena das Gesagte immer und immer wiederholt. Deshalb benutzt sie eine elektronische Kommunikationshilfe. Lena kann durch das Drücken bestimmter Tastenkombinationen Wörter aufrufen oder Sätze bauen, die das Gerät für sie laut ausspricht.

Theater spielen mit Kommunikationshilfe

Mika und Mustafa spielen im Theaterstück mit. Ihre elektronischen Kommunikationshilfen ermöglichen es ihnen, eine Sprechrolle zu übernehmen.

Celine arbeitet mit der elektronischen Kommunikationshilfe

Auch Marco spricht mit einer elektronischen Kommunikationshilfe. Seine Körperbehinderung erlaubt es ihm aber nicht, die Tasten auf dem Gerät direkt zu drücken. Deswegen hat er eine Kommunikationshilfe mit einer Augensteuerung: Eingebaute Infrarotkameras messen seine Augenbewegungen. Indem er auf ein Feld seiner Kommunikationshilfe schaut, wird dieses ausgelöst. So kann Marco allein durch seinen Blick seinen Sprachcomputer bedienen.

Bordmaker Icons

Unterstützte Kommunikation: Was ist das?

Jessica, Timo, Lena und Marco nutzen auf sehr verschiedene Weise ihre individuellen Möglichkeiten und die Hilfen, die ihnen angeboten werden, um mit anderen Menschen in Verbindung zu treten. Das ist das Prinzip der Unterstützten Kommunikation.

Unterstützte Kommunikation wendet sich an Menschen, die über keine eigene Lautsprache verfügen, deren Lautsprache unzureichend verständlich ist oder die ihre Lautsprache nicht funktional einsetzen können.

Unterstützte Kommunikation sucht ausgehend von den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen nach ergänzenden oder alternativen Kommunikationsformen und -hilfen, um den betroffenen Menschen ein möglichst effektives und umfassendes Kommunikationssystem zur Verfügung zu stellen. Die Bandbreite reicht von basaler Kommunikation über körpereigene Kommunikationsformen (Gestik, Mimik, Gebärden) und die Nutzung von Kommunikationstafeln bis hin zum Einsatz einfacher oder sehr komplexer elektronischer Kommunikationshilfen.

Unterstützte Kommunikation ist ein Konzept, das es jedem Menschen ermöglichen möchte, mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten. Das Angebot, Förderung im Bereich Unterstützter Kommunikation zu erhalten, ist unabhängig vom Grad der Behinderung. Die Gestaltung des Förderangebotes richtet sich nach den individuellen Voraussetzungen, Möglichkeiten und Bedürfnissen des Menschen mit Behinderung.

Unterstützte Kommunikation ist darüber hinaus eine Haltung, die menschliche Begegnung und Teilhabe im gemeinsamen Alltag leben möchte. Kommunikation ist ein menschliches Grundbedürfnis und somit ist es eine Verpflichtung, nach gemeinsamen Wegen der Verständigung zu suchen.

Flyer "Assistive Technologien & Unterstützte Kommunikation"

Flyer "Assistive Technologien & Unterstützte Kommunikation"

Hier gibt es den LWL Flyer über das Beratungsangebot zu  "Assistive Technologien & Unterstützte Kommunikation" zum Downloaden.

LWL_Flyer_AT_UK_Webansicht.pdf