Die Mittelstufe
Die Mittelstufe A und B umfasst die Klassen 5 und 6. Die Jahrgangsklassen bleiben erhalten, wobei deren Zusammensetzung die sozialen und persönlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Die Klassen sind daher in der Regel weiterhin leistungsheterogen. Die besondere Situation der Mittelstufe ergibt sich einerseits durch den Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe. Andererseits ist es notwendig, auch Zielsetzungen der Oberstufe zu berücksichtigen. Das bedeutet konkret:
- Ab Klasse 5 wird der Fächerkanon erweitert
- Genau wie in der Unter- und Oberstufe wird in der Mittelstufe die Förderung im Bereich der Schlüsselqualifikationen in den Unterricht integriert.
Zugleich muss die Mittelstufe die besondere Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen:
- körperliche und seelische Entwicklung in der Pubertät
- zunehmende Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung
- steigende Anforderungen an die Selbständigkeit
Organisationsform
Im Wesentlichen findet die Förderung innerhalb des Klassenverbandes statt. Blockzeiten werden durch die Zusammenarbeit mehrerer Klassen eingerichtet, damit leistungshomogenere Gruppen entstehen und gezielt bestimmte Bildungsinhalte vermittelt werden können. Zusätzlich wird zum Beispiel klassenübergreifend für Schülerinnen und Schüler mit Schwerstbehinderungen (Erleben und Gestalten) und in selbstgewählten Arbeitsgemeinschaften gearbeitet.
Unterrichtsinhalte
Die inhaltliche Arbeit des Unterrichts richtet sich neben den Bildungsgängen nach den entwicklungsbedingten Besonderheiten der SchülerInnen (Pubertät) und den daraus abgeleiteten individuellen Förderplänen (in Absprache zwischen Lehrern, Eltern und Therapeuten).
Gemeinsames Ziel ist die Hinführung zur größtmöglichen eigenständigen Lebensbewältigung und die Erweiterung des Lebensumfeldes durch größere Mobilität und Selbstständigkeit.
Es ergeben sich folgende konkrete Unterrichtsinhalte:
• Auseinandersetzung
- mit der eigenen Person (z. B. im Rahmen des Affekt-Kontroll-Trainings)
- mit der Behinderung/Behinderungsakzeptanz (z.B. individuelle Gespräche, Rolli-Training, E-Rolli- Führerschein)
- mit der Sexualität (Zusammenarbeit mit Sexualpädagogen von fam und AWO, Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück, Selbstbehauptungstraining in Zusammenarbeit mit dem Kommissariat Vorbeugung)
• Förderung der individuellen kommunikativen Möglichkeiten ( Unterrichtsgänge, Unterstützte Kommunikation)
• beginnende Zukunftsorientierung und Loslösung vom Elternhaus (Teilnahme an Klassenfahrten, Information über Praktika der Oberstufenschüler)
• Fortführung des lebenspraktischen Trainings in den Bereichen
- Mobilität (Fahrradtraining mit der örtlichen Polizei, Benutzung öffentl. Verkehrsmittel)
- Ernährung (regelmäßiger Hauswirtschaftsunterricht)
- Körperpflege
• Kulturtechniken: Deutsch und Mathematik
Die Kulturtechniken werden sowohl im Fächerkanon als auch im Rahmen des fächer-übergreifenden Unterrichts passend zum individuellen Lernstand der SchülerInnen vermittelt.
• Naturwissenschaften und Gesellschaftslehre etc. mit dem grundlegenden Ziel der Umweltbewältigung.
• Werteerziehung und Gewissensbildung im Rahmen der evangelischen und katholischen Religionslehre (z.B. Konfirmandenunterricht)
• Förderung der musischen, gestalterischen und sportlichen Fähigkeiten
• Neigungsgruppen/AGs (klassenübergreifend), z.B. Englisch, Computerunterricht, besondere Sportangebote
• Freizeitgestaltung
• Schlüsselqualifikationen