Dokumentation der Durchführung des Projektes „Regenwald“ (Februar bis Mai 2008) Wir arbeiteten ca. 3 Monate fächerübergreifend an dem Projekt „Regenwald“. Wir haben während des Projektes im Fach Deutsch den Krimi „Verschollen im Regenwald“ von Renée Holler gelesen, um uns ein Regenwald-Vokabular anzueignen und das fantasievolle Weiterdenken einer Regenwaldgeschichte zu üben. Zum Einstieg in das Projekt haben wir den Film „Alles Banane“ von Peter Lustig und einen Film über die bedrohten Berggorillas in Ruanda gesehen. Die Schüler haben in verschiedenen Unterrichtsblöcken zu verschiedenen Themen gleichzeitig gearbeitet. Die Projektarbeit wurde im Laufe der letzten Wochen zeitlich intensiviert. Zunächst wurden donnerstags mit Hilfe von Büchern und dem Internet Steckbriefe von Tieren erstellt. Jeder Schüler durfte sich ein Tier aussuchen, das er beschreibt und anschließend für die Regenwaldkulisse in Lebensgröße malt. Danach wurden von den Schülern in Partnerarbeit kurze Texte zu Pflanzen des Regenwaldes verfasst und –sofern möglich- Pflanzenmodelle in Originalgröße unter Zuhilfenahme verschiedener Arbeitsmaterialien hergestellt. So entstanden eine Würgefeige, ein Aufsitzerbaum, ein Kakaobaum, Orchideen, Kannenpflanzen und Bromelien; verwendet wurden im wesentlichen verschiedene Stoffe, Pappmaché, Schaumstoff, Kartons, Tonpapier und Wolle (s. Fotos Wandzeitung). An den Freitagen wurde in einer Doppelstunde an Stationen zu den allgemeinen Themen der Geografie und Biologie des Regenwaldes gearbeitet: • Wo gibt es Regenwälder? • Was macht einen Regenwald aus? Hierzu wurden im einzelnen die Klimazonen und biologischen „Stockwerke“ des Regenwaldes vermittelt. Ferner wurden Informationen zum Wasserkreislauf, zum Nährstoffkreislauf, zur Photosynthese, zur Symbiose von Pflanzen und Tieren im Regenwald, zum Leben der Menschen im Regenwald, sowie schließlich zur Gefährdung des Regenwaldes gesammelt und die Zusammenhänge erarbeitet. An den Montagen wurden in den letzten Wochen die Themen Früchte, Gewürze und Heilpflanzen bearbeitet. Im Musikunterricht wurde ein Regenwald-ABC erstellt und als Rap auf CD aufgenommen. Sie ist dem Paket beigelegt. Theoretische Angebote wurden in jeder Stunde mit praktischen Aufgaben verknüpft: Es wurde ein Regenmesser gebaut; es wurde mit dem Taschenrechner ausgerechnet, wie viel Regen im Regenwald am Tag durchschnittlich fällt; es wurde ein Regenwald im Einmachglas geschaffen und beobachtet; es gab eine Schuhkartonexperiment „Pflanzen wachsen zum Licht“; Feuerbohnen und Kalebassen wurden eingepflanzt; es gab Memory’s zu Tieren und Pflanzen des Regenwaldes, Quizfragen als Quartett und oft eine Malstation mit Käfern und Schmetterlingen. In der Klasse sind drei Schüler, die im Bildungsgang „Geistige Entwicklung“ unterrichtet werden. Sie haben parallel zum theoretischen Regenwald-Unterricht, der oft eine Überforderung gewesen wäre, an einem Nähkurs teilgenommen. Dort haben sie Schlangen, Blätter und Wurzeln für die Würgefeige genäht und gestopft. Sie haben zudem Luftwurzeln für die Orchideen gehäkelt und Pilze geknotet. Die genähten Pilze und Blätter wurden später auf eine Fühlwand „Regenwald“ getackert, die überwiegend für schwerstbehinderte und blinde Kinder kreiert wurde. Die verschiedenen Unterrichtssequenzen haben sich mit der Zeit immer mehr verwoben und sich zu einem Gesamtbild im Klassenraum und für die Schüler entwickelt. Im Anschluss an den Regenwaldkrimi sowie die theoretische und praktische Arbeit waren die Schüler in der Lage, ihr Wissen über den Regenwald fantasievoll in einen Regenwaldkrimi einzubauen, den sie selbst geschrieben haben. Sie haben mit großer Begeisterung Ideen für die Geschichten gesammelt und entwickelt, formuliert und weiter ausgeschmückt. Unsere Klasse hat sich im Laufe der Zeit zu „unserem Regenwald“ entwickelt. Die Schüler haben am Ende des Projektes die anderen Klassen der Schule eingeladen. Die Schüler konnten auf Plakaten und Steckbriefen zu den einzelnen Elementen nachlesen, was dort gebaut wurde und welche Bedeutung das jeweilige Element im Regenwald inne hat. Ferner gab es während der Ausstellung eine Riechstation mit Gewürzen und eine Station zum Schmecken der Früchte. Die Schüler und Lehrer der Klasse 6b haben durch dieses Projekt sehr viel gelernt und viel Freude an der Arbeit gehabt.

Angelika Hofer ist Diplom Biologin und Autorin. Sie wurde bekannt als Gänsemutter in der 14-teiligen WDR-Serie bekannt. Sie hat mit ihrem Mann zusammen 10 Bücher und zahlreiche Reportagen über Tiere, Landschaften und ökologische Zusammenhänge veröffentlicht. Wir haben sie eingeladen, damit sie sich die Ergebnisse unseres Regenwald-Projektes anschauen kann. Sie hat uns einen Vortrag mit vielen Fotos über die atemberaubende Schönheit des Regenwaldes gehalten. Er hat unsere Begeisterung für diese faszinierende Welt noch gesteigert und unseren Entschluss gefestigt uns für den Erhalt des Regenwaldes einzusetzen.